PD Dr. Heidemarie Uhl:
Österreich - das erste Opfer von Hitlers Aggressionspolitik?
Verdrängung und Aufarbeitung in der Zweiten Republik
"… der Anschluss des Jahres 1938 [wurde] durch militärische Bedrohung von außen und den hochverräterischen Terror einer nazifaschistischen Minderheit […] dem hilflos gewordenen Volke Österreichs aufgezwungen", wird in der Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 erklärt. Bis in die 1980er Jahre sollten unter dem Vorzeichen der "Opferthese" die Mitverantwortung Österreichs für die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Notwendigkeit der Wiedergutmachung ausgeblendet werden. Erst in der Waldheim-Affäre 1986 begann eine differenzierte Auseinandersetzung mit der österreichischen NS-Vergangenheit.
Dr. Heidemarie Uhl, Historikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, schildert, mit welchen Argumenten sich Österreich nach 1945 seiner jüngsten Vergangenheit entledigte, welche Voraussetzungen und Konsequenzen Verdrängung resp. Aufarbeitung für Politik und Gesellschaft haben und wie schließlich der "Abschied von der Opferthese" gelang.
Veranstaltungsort:
Kulturzentrum Gasteig, Rosenheimer Straße 5
Vortragssaal der Stadtbibliothek
Eintritt frei
Montag 18.2.2013, 19.00 bis 20.30 Uhr
(BG 390)